Seit Jahrzehnten vertraut der Autor auf seine Doppelbüchse aus dem Hause Merkel. Heute, nach vielen jagdlichen Begebenheiten mit ihr im In- und Ausland, hat die „alte Tante“ zwar ein paar Kratzer mehr auf dem Buckel. Aber von ihrer Funktionalität hat sie kein Stück eingebüßt. Dafür an Patina gewonnen ...
Text und Fotos: Peter Kersten
Es war ein Schlüsselerlebnis. Zurück am Airport in Windhoek, der damals noch J. G. Strijdom und noch nicht Hosea Kutako Airport hieß, musste ich meine Waffen vorzeigen, um nachzuweisen, dass ich das, was ich eingeführt hatte, auch wieder ausführte – als ob die SWAPO jemals auf Jagdwaffen scharf gewesen wäre, da sie doch chinesische AK 47 Nachbauten bevorzugte. Egal, jedenfalls bekamen die Augen des kontrollierenden Zöllners einen verräterischen Glanz, als ich meine Doppelbüchse auspackte und zur Inspizierung vorführte. „Doppelt so viel Biltong!“ sagte er, schloss die Türe zum Airport und rief seine Kollegen zu sich und zeigte ihnen die Waffe, ließ sie an seiner Begeisterung teilhaben, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass vor der Tür Reisende standen, die abgefertigt werden wollten.
Natürlich hat mich dies Erlebnis nicht auf den Doppelbüchsentrip gebracht, auf dem war ich ja offensichtlich schon, aber vertieft hat das mein Faible für diese Jagdwaffenart schon. So hat meine damalige Ferlacherin im Kaliber 9,3x74 R die Zeiten zwar nicht überdauert, aber ihre offensichtlichen Fertigungsmängel haben mir auch die Freude an diesen Waffen nicht verdorben, ich habe lediglich bei der Auswahl der Fabrikate mehr Sorgfalt walten lassen.
Lassen Sie mich meine Aversion gegen genannte Ferlacherin kurz erklären: Schon bei den Schießstandbesuchen mit der damals neuen Waffe zur Vorbereitung des Namibia...