Was Menschen und Dinge Wert sind, kann man erst beurteilen, wenn sie alt geworden sind.
– Marie Freifrau Ebner von Eschenbach (1830-1916)
Jeder Spezialist hängt an seinem Werkzeug, hält es in Ehren. Wenn Verzierungen an einem Werkzeug Indikator der Wertschätzung für eben dieses Werkzeug ist, sind wir Jäger Weltrekordler in dieser Disziplin. Gerade das aber schafft nicht nur Glück, sondern auch Unbehagen: Was wird aus meinen Waffen, wenn ich einmal nicht mehr lebe, in die grüneren Jagdgründe gewechselt bin? Restriktive Waffengesetzgebung, die nahezu zwangsläufig mit jedem politischen Amtswechsel angestrebt wird und den Legalbesitzer kriminalisiert, weil sich mit nichts anderem so trefflich die Angst des Wählers schüren und seine Stimme fangen lässt, trägt einen großen Teil zu dieser Verunsicherung bei. Sie findet ihren Kulminationspunkt in der „Erbblockierung“ und beendet den Traum vom Enkel, die Jagdwaffen des Großvaters in allen Ehren weiter zu führen. Dass dabei kulturelle und handwerkskünstlerische Werte zerstört werden, scheint niemanden zu kümmern – Hauptsache der Machterhalt ist populistisch gesichert.
Wenn dem so ist, müssen wir zumindest versuchen, einige Stücke zu erhalten und weiterhin zu dem Zweck zu nutzen, für den diese Waffen einmal geschaffen worden sind. Nun ist jedoch das einzig Beständige der Wandel – und das gilt für die Jagd ebenso, wenn nicht gar mehr, als für alle anderen Bereiche des Lebens. Was nichts anderes heißen soll, als dass wir unsere ererbten Waffen auf jetzige Verhältnisse adaptieren müssen. Wie das geht und was gemacht werden kann – und was nicht! – sollen die beiden folgenden Beispiele zeigen.
Text und Fotos: Peter Kersten
Vorliegende Doppelflinte Simson/Suhl in der Basisausführung mit buntgehärtetem Systemkast...