Zumeist wird von Löwen berichtet, die Jäger annehmen. Aber auch Löwinnen stellen eine ernst zu nehmende Gefahr für Menschen dar. Zwar haben sie nicht die Masse und die Kraft ihrer männlichen Artgenossen, dafür weisen sie mehr Kampferfahrung gegen andere wehrhafte Tiere auf. Nachfolgend wollen wir einen Fall schildern, in dem eine Löwin den US-amerikanischen Jäger Leo anging.
Text & Fotos: Dr. Frank B. Metzner, Leo und Archiv
September 2012, auf einer Jagd in einer nördlichen Provinz von Südafrika.
Leo: „Ich bin nun 70 Jahre alt und war mein Leben lang im Baugewerbe tätig. Geboren und aufgewachsen bin ich im Nordwesten von Pennsylvania, nahe den Großen Seen. Jagd und Gewehre waren immer Teil meines Lebens. Mit meiner Frau war ich zehn Mal in Afrika und ich würde mich als einen erfahrenen Jäger bezeichnen, weil ich schon einige Jagden auf gefährliches Großwild gemacht habe. Auf dieser Reise hatte meine Frau ihre neue Doppelbüchse, eine Verney-Carron im Kaliber .450/400 Nitro Express dabei. Sie schoss hervorragend damit, erlegte auch einige Stücke Plains Game.“
Bis zu diesem Zeitpunkt der Safari hatten sie zwar schon Löwenspuren gesehen, aber noch keine passende Löwin gefunden. An jenem verhängnisvollen Morgen verließen sie das Camp und trafen zuerst auf eine geringe Löwenfährte, die alt war und ihnen auch von der Größe her nicht gefiel. Kurz darauf sichteten sie aber eine frische, eine große Spur. Der Berufsjäger war sich zuerst nicht sicher, ob sie von einem männlichen oder einem weiblichen Tier stammte. Das war verheißungsvoll!
Leo: „Nach einer kurzen Fährtenarbeit sahen wir eine sehr große Löwin in leichter Deckung liegen, die Vorderläufe ausgestreckt, den Kopf darauf wiegend und uns aufmerksam beobachtend. Wir gingen in einem leichten Winkel auf s...