Zusammenstellung Dr. Frank B. Metzner
Janci Valentin (JV, 64) aus Liptovský Ján in der Slowakei ist Graveurmeister und arbeitet im Naturkunde-Museum. Er ist ein leidenschaftlicher Naturliebhaber und verbringt jede freie Minute im Wald, z. B. im Jánska Tal, wo er auch jagt.
Hin und wieder ist er in der Hohen Tatra an Stellen, die heute noch den Namen „Urwald“ verdienen, er kennt dort seit Jahrzehnten das Verhalten des Wildes. Eine seiner Lieblingsplätze ist ein Balzplatz, eine kleine Lichtung, umgeben von uralten Fichten. Hier gibt es Birkenhähne und Auerhahnen sowie sehr selten eine unfruchtbare Kreuzung aus beiden, die die Jäger dort als „Tetrovec“ bezeichnen.
In der Hochphase der Balz benehmen sich manche Auerhahnen absolut abnormal, wie der hier portraitierte. Er balzt am helllichten Tag und greift jeden an, der ihm zu nahe kommt. Irgendwie muss er Glück haben, dass ihn bis jetzt kein Bär, Wolf oder Luchs entdeckte. Ein Fuchs wäre wohl chancenlos.
JV: „Ich beobachte dieses außergewöhnliche Tier schon seit mehreren Jahren, auch weil sein Einstand an einer entlegenen, hohen Stelle im Berg liegt, zu der ich mehrere Stunden aufsteigen muss. Ich musste schon mehrfach von ihm flüchten, da er unvorbereitet von hinten auf jeden losgeht und mit seinem Schnabel kräftig picken kann. Sein Emporspringen und gleichzeitiges Schlagen mit den Schwingen kann einem schon blaue Flecken einbringen. Natürlich kann ich mich ‚wehren‘, aber das würde das Tier verletzten. Am besten man hält einen Gegenstand schützend zwischen sich und den knapp 4,5 kg schweren Vogel und freut sich an dem Wunder der Natur, das einem in dieser Form selten beschert ist.“