Durch das veränderte Freizeitverhalten der vergangenen Jahrzehnte sind ehemals unbeachtete Berufe wie „der Fremdenführer“ en vogue geworden. Heute lassen sich Menschen aus Europa und Nordamerika in Afrika zu „Naturführern“ in Schnellkursen ausbilden. Eine junge deutsche Jägerin aus Berlin hat einen solchen Kurs in Botswana absolviert und berichtet, was sie erlebt und gelernt hat.
Text Dr. Frank B. Metzner
Fotos Kassandra Büttner
Dr. Frank B. Metzner (FM): „Würden Sie sich bitte unseren Lesern(innen) vorstellen?“
Kassandra Büttner (KB): „Mein Name ist Kassandra Büttner, ich bin 36 Jahre alt und als „Head of New Business & Strategies“ bei BILD in Berlin plattform-übergreifend für Neugeschäft und Strategie für das Videogeschäft zuständig. Nach sieben Jahren bei meinem Arbeitgeber und mehr oder weniger durchgängigem Home Office seit März 2020, habe ich Anfang 2021 beschlossen, Ende des Jahres eine Sabbatzeit zu nehmen.“
FM: „Wie wollten Sie diese Zeit nutzen?“
KB: „Ich bin am 22. September 2021 für neun Wochen nach Botswana aufgebrochen, um im Okavango Delta den vierwöchigen Kurs zum „Nature Guide“ bei der „African Guide Academy“ in Maun/BW zu beginnen. Nach einer einwöchigen Pause, die ich zum Reisen innerhalb des Landes nutzte, bin ich Ende Oktober zurück in dasselbe Camp, um den ebenfalls vierwöchigen Kurs zum „Trails Guide“ anzuschließen.
Mir war bereits seit Anfang 2020 bewusst, dass ich gern eine Auszeit zum Reisen nehmen möchte. Dann kam Corona. Dadurch hat sich die Umsetzung verzögert. Parallel wurde das Reisen von Land zu Land eine Unbekannte, mit der man im Voraus sehr schlecht planen konnte. Mein Ziel war es zudem nicht nur zu reisen, sondern dabei Neues zu lernen. Es kam eins zum anderen und nach einer kurzen Beratung stand mein Entschluss fest. Schon in Naturdok...