Unter den Drehhornantilopen gilt der Nyala als die schönste Art. In Mosambik ziehen die scheuen Antilopen ihre Fährte in freier Wildbahn. Die Jagd ist spannend, denn sie sind schwierig zu fährten und haben ihre Einstände in dichten Wäldern. Deswegen sind die Erfolgsaussichten weniger gut als in Südafrika – was die Jagd noch spannender macht.
Text: Hans G. Schabel
Fotos: Hans G. Schabel, Johann Louw
Was sich an diesem Spätvormittag am zweiten Morgen meiner Safari in Zentralmosambik bieten würde, war zwar vom Platz her denkbar, aber für diese Tageszeit höchst ungewöhnlich. Nachdem wir die ersten Morgenstunden pirschend verbracht hatten, sind wir mit dem Land Cruiser im sandigen Flussbett des Rio Pompue, einem Nebenfluss des Sambesi, auf dem Rückweg zum Tandikwe Camp. Jetzt im frühen Oktober geht es auf das Ende der Trockenzeit zu und die Luft flimmert in brütender Hitze. Es regt sich sonst nichts, bis plötzlich zwei Warzenschweine, ihre Bürzel lustig aufrecht wie Antennen, aus einer höhlenartig im Steilufer eingefressenen Salzlecke herauskatapultieren. Kurz darauf führt uns ekliger Aasgeruch zu den Überresten eines Buschschweines, welches, offenbar weniger wachsam, den Reißzähnen eines Leoparden oder Löwen zum Opfer gefallen war. Bei der Weiterfahrt hänge ich immer noch dem Gedanken nach, dass ich früher, als jahrelang in Tansania ansässiger Jäger, zwar viele Warzenschweine, aber trotz ernster Anstrengungen kein einziges der meist nachtaktiven Buschschweine hatte erlegen können, als sich im trockenen Uferdickicht plötzlich etwas rührt. Nicht zu glauben, ein Buschschwein! Wir fallen praktisch aus dem Wagen und rasen hint...