Südafrika hat traumhafte Landschaften, eine Fülle an Wildarten und unzählige Möglichkeiten, einen Familienurlaub mit der Jagd zu verbinden. Grund genug, seinen runden Geburtstag am Eastern Cape zu verbringen.
Text & Fotos: Klaus Kast
„Schokolade!“ Ich hätte mir nie vorstellen können, dass mir dieses Wort einmal den Adrenalinspiegel ansteigen lässt. Allerdings hat das leise Flüstern meines Jagdführers Gerd von Hasseln weder mit dem Geschmack einer Tafel Schokolade noch mit sonst einer kalorienhaltigen Leckerei zu tun. Was uns vielmehr in gespannte Erwartung versetzt, ist die schokoladenfarbene Decke eines männlichen Kap-Buschbockes, welche vor uns im dichten Buschwerk sichtbar wird. Nur wenige Sekunden später und drei oder vier Gänge weiter können wir den Bock ansprechen. Eine schmale Lücke im üppigen, grünen Busch gestattet den Blick auf das respektable, schraubenförmige Gehörn und ich gehe in Anschlag. Der Entfernungsmesser zeigt eine Schussdistanz von 103 Metern. Mit gleichmäßig tiefen Atemzügen versuche ich, das aufkommende Jagdfieber im Zaum zu halten und als das Schulterblatt der Drehhornantilope frei wird, lasse ich fliegen.
Der Bock zeichnet und ist Augenblicke später im Gewirr der Äste, Zweige, Dornen und Blätter verschwunden. Obwohl ich meines Abkommens sicher bin, habe ich hinsichtlich der Wirkung der „kleinen“ .243 noch eine gewisse Skepsis. Da Gerd über gepflegte Leihwaffen mit ausgezeichneter, variabler Zieloptik verfügt, sind meine Frau Elli und ich ohne eigene Waffen ans Ost-Kap Südafrikas gereist. Da wir gemeinsam jagen, haben wir uns auch gemeinsam für einen präzise schießenden Tikka Repetierer im Kaliber .243 entschieden, welcher uns beiden gut liegt. Das Kaliber ist sowohl in Namibia als auch in Südafrika sehr beliebt und wird vo...