Birkwild, Auerwild, Schnepfen und Enten. Spannendes, natürliches Jagen mit Jägern, die ihr Handwerk verstehen. Russland von seiner schönsten Seite.
Text: Bernd Kamphuis
Fotos: Bernd Kamphuis
Mit einem Lächeln nimmt uns Sergej in Empfang. Neben ihm, dem großen Kerl, steht die zierliche Anna, seine Mitarbeiterin, unsere Dolmetscherin. Auch sie trägt durch ihre gute Laune und unkomplizierte Art von Anfang an dazu bei, dass wir eine gute Zeit zusammen haben. Vom ersten Moment an fühlen wir, Christian und Alexander machen die Runde komplett, uns richtig wohl.
Von Frankfurt sind wir nach Kasan geflogen. Das mir bis dato unbekannte Kasan ist übrigens die Hauptstadt der Teilrepublik Tatarstan und die siebtgrößte Stadt Russlands. Von dort geht es mit Sergejs solidem russischem Jagd-Bulli weiter nach Udmurtien, wo wir auf Auer- und Birkhahn sowie auf Schnepfen und Erpel jagen wollen. Die Auskunft, dass es „nicht weit“ sei, ist landestypisch. Was ist schon weit? Nach acht Stunden Fahrt sind wir da.
Udmurtien hat sich in den vergangenen Jahren einen guten Ruf erworben, vor allem für Elchjagden. Je nach Jagdgebiet ist die Wilddichte sehr hoch, Mitjäger Christian, zugleich ein guter Freund und ebenfalls Jagdjournalist, hat in Udmurtien schon erfolgreich und extrem spannend auf Elch gejagt. Seine blumigen Erzählungen über die Erlebnisse in der vergangenen Brunft klingen mir noch in den Ohren. Im September hatte Sergej, übrigens der Herrscher aller jagdlichen Reusen Udmurtiens, Christian auf einen Elchhirsch geführt. Das Besondere an der Jagd war, dass die beiden nicht nur einen oder zwei Bullen bei ihren langen Pirschgängen vorhatten, sondern etliche Begegnungen mit suchenden Elchen erleben konnten. Sergej ist ein hervorragender Jäger, der auch mit dem Elchruf umzugehe...