Bilder aus einer anderen Welt, von einem anderen Kontinent – die Malerei des Rudi Kohl.
Text: Peter Kersten
Titelbild: Technik: Öl auf Holz | Größe: 18x24 cm
Wenn es immer tiefer hinein geht, auf der Fährte des Büffels, immer tiefer in den dornigen Busch, dann wünscht man sich eine Hose, eine Jacke und Handschuhe aus Büffelleder, die die eigene Haut schützen. Aber man geht weiter, so lange, bis man ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht, versucht, seinen Ausdruck zu lesen, seine Stimmung zu erfühlen und seine nächsten Absichten zu erraten. Aber das ist nicht möglich, niemand kann vorhersagen, einschätzen, was er als nächstes machen wird: Annehmen? Sich leise nach hinten davonstehlen? Verhoffen und einen anschauen, so als wollte er sagen: „Was willst du? Verschwinde, solange ich dir noch Zeit dazu lasse!“ Genau diesen Ausdruck, eingebettet in bedrohliche Dunkelheit, hat Rudi Kohl in seinen Büffelbildern verewigt, hat die Kraft und den Stolz eingefangen, mit der jeder Büffel von Natur aus gesegnet zu sein scheint. Und obwohl wir nur eine Hälfte und wenig des Helms sehen – die andere liegt im Dunkel – fasziniert uns dieser Büffel, bringt uns dahin, wo wir leider nicht immer sein können; in das tiefe, schwarze Afrika, den Busch, in dem wir unserer Herausforderung endlich gegenüberstehen, wissend, dass wir vor dieser dreiviertel Tonne an Muskeln nicht weglaufen können, stehen und bestehen müssen!
Wie anders doch das Bild des liegenden, fast ist man versucht zu sagen „träumenden“ Löwen! Beihnahe melancholisch schaut er, als spürte er Bedauern ob der flüchtenden Antilopen, der B...