Wer Spaß am Fliegen hat und in unberührter Wildnis wandern will, für den gibt es in Kanada grandiose Möglichkeiten. Ein Abenteuertrip zwischen Himmel und Erde!
Text und Fotos: Irmgard Behnsen
Wir fliegen bereits seit 40 Minuten über einsamen Weiten. Der orange Bell 206, ein Hubschrauber, schlägt ein gleichmäßiges Stakkato über schier unendlichen Bergketten. Unter, hinter, neben uns liegt nichts als Wildnis. Die letzte Schotterstraße haben wir am Mackenzie River passiert, gleich nachdem uns ein Buschflugzeug aus dem 1.300-Seelen-Ort Fort Simpson inmitten eines nicht endenden Meeres borealen Nadelwalds emporhob, um fast 1 ½ Stunden später im Basislager von Solitude Excursions zwischen den im Horizont verschwindenden grauen Bergrücken der Mackenzie Mountains zu landen.
Soviel Wildnis! Seit heute bin ich nicht nur davon überwältigt, dass man mehrere europäische Länder überfliegen kann, ohne menschliche Spuren irgendeiner Art zu sehen, sondern es macht mir fast Angst. Kein Haus oder zumindest eine Straße, die irgendwo hinführt.
Wir sind in den Nordwest Territorien von Kanada, nördlich des 60. Breitengrads, 1.000 Kilometer vom Polarmeer entfernt, nahe des Yukon Territory, nördlich des South Nahanni Flusses und damit nördlich des UNESCO Weltnaturerbes, das Kanufahrern, Bergsteigern und Wildnisenthusiasten der gesamten Welt freudige Schauer der Erwartung über den Rücken treibt. Hier gibt es das Headless Valley (Tal der Kopflosen), wo die McLeod Brüder tot und kopflos und leider ohne Goldnuggets aufgefunden wurden. Hier liegt der höchste Wasserfall Kanadas, die Virginia Falls; heiße Quellen ergießen sich, in denen Grizzlybären baden; und im Cirque of Unclimables (Kessel d...