Die folgenden Zeilen beschreiben eine Episode der bisher geschilderten Urwaldjagd. Ganz so wie sie verlaufen ist. Ohne zu beschönigen, ohne zu dramatisieren und ohne etwas auszulassen. Und doch muss eingangs erwähnt werden, dass die Jagd auf gefährliches Großwild im dichten Wald eigenen Gesetzen gehorcht. Nur wer dies selbst erlebt hat, wird es beurteilen können, jene, die es anstreben, müssen sich mental auf Extremsituationen einstellen.
Text: Alexander Stärker
Wie die Tage zuvor fahren wir morgens die Buschpiste vom Camp Richtung Norden. Als wir an einem Baum, der vor Kurzem von einem sehr großen Elefantenbullen übel zugerichtet wurde, vorbeikommen, stoppt das Auto. Die Baka haben im feuchten Sand der Wegböschung eine frische Elefantenfährte entdeckt. Das gleiche Spiel wie immer - absteigen, kontrollieren und weiterfahren? Nein, die Fährte ist fast zwei Fußabdrücke lang, was für einen großen Elefanten spricht, und zudem sehr frisch. Die Nervosität steigt. Das Gewehr mit Vollmantelgeschossen unterladen, die notwendigste Ausrüstung im Wimmerl verstauen, die Handschuhe und das Kopftuch anziehen – schon geht es los. Wie immer ist der Urwald am Straßenrand durch die gute Lichtzufuhr besonders dicht, doch diesmal gilt es, besonders leise zu sein. Absolut leise.
Schon nach kaum 200 Metern bemerken die Pygmäen, dass wir dem Elefanten sehr nahe sind. Kurze Zeit später höre ich das erste Mal das so markante Magenknurren des Elefanten. Er ist direkt vor uns, doch im Blättergewirr nicht zu sehen. Die Baka ziehen ihre Hemden und Schuhe aus. Sie verfallen in einen uralten Jagdtrieb und nichts soll zwischen ihnen und dem Tier stehen. Eine Eigenart, die auch bei Kriegervölkern die in die Schlacht ziehen, weit verbreitet ist.
Ich registriere, dass die Baka anstatt mit der Gartenschere...