Die Jagd auf Giant Eland gehört zu den Sternstunden eines jeden Jägers in Afrika. Peter Flack hat im Norden Kameruns herausforderndes Waidwerk erlebt, hat extreme Höhen und Tiefen einer besonderen, lang herbeigesehnten Jagd durchgemacht. In aller Offenheit beschreibt er Erlebnisse, die alles andere als alltäglich waren.
Text: Peter Flack
Übersetzung aus dem Englischen: Bernd Kamphuis
Fotos: Peter Flack, Mayo Oldiri
Nachdem unser zweites Kind Richard zur Welt gekommen war, hatte ich mit meiner Frau kleinere Dispute, was die Erziehung unserer Kinder anging. Doch da ich eine wunderbare Frau habe, brachte sie das Buch von James Dobson mit dem Titel „Dare to discipline“ mit nach Hause, was meiner Haltung deutlich mehr entsprach als ihrer. Einer der Grundsätze dieses Buches ist der, dass man den Kindern beibringen sollte, nicht jeden Wunsch sofort erfüllt zu bekommen. Oft denke ich daran, wieviel Auswüchse unserer Welt gar nicht entstanden wären, hätte man dies mehr Menschen früh genug beigebracht.
Aus der Sicht des Jägers sind Lord Derby Eland eine der afrikanischen Wildarten, die es meisterhaft verstehen, einem genau die Demut zu lehren, die auch Dobson im Sinn hatte. Dieses edle Wild hat mich demütig gemacht und bislang habe ich vier Mal auf Giant Eland in zwei Ländern gejagt. In den insgesamt 31 Tagen auf der Fährte verschiedener Bullen habe ich zwei erlegen können und gerade mit dem letzten Bullen war es mehr als knapp.
Für mich sind die Pirschgänge auf das Lord Derby Eland – der Elefantenjagd des kleinen Mannes – die herausragenden Jagden auf Eland (Cape, Livingstone’s, Patterson’s oder East African sowie Lord Derby oder Giant Eland), der Stoff aus dem meine jagdlichen Träume gemacht sind.
Nachdem meine Knie und die Hüfte mich spüren ließen,...