Wenn Waffen erzählten könnten … Da sie das aber bekanntlicher Weise nicht tun, lässt sich die Geschichte einer Waffe meist nur vermuten. Nicht so bei dieser Doppelbüchse von Holland & Holland, die seit 1927 im Besitz einer indischen Familie ist, die wechselhafte Geschichte Indiens sowie die dortigen Jagdmöglichkeiten erlebt und nun exklusiv für Jagdzeit International zum Test vorliegt.
Text: Dr. Frank B. Metzner
Übersetzung: Dr. Karin Scherer
Fotos: Arjun Reddy, H&H, Michael Viljoen, Archiv
Technische Unterstützung: Jaxi F. Eckert, Jan F. Eckert, Andreas Vetterlein
Die indischen Maharadschas (übersetzt: große Könige) waren wichtige Kunden für die englischen Luxuswarenhersteller, nicht nur für die edle Waffenschmiede Holland & Holland (H&H). Gerade in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen sicherten sie das Einkommen vieler Firmen, denn der Reichtum der Maharadschas war kaum vorstellbar. Selbst heute noch beschäftigen einige von ihnen über 150 Gärtner nur für den Park ihres Hauptanwesens.
Rund 600 Maharadschas beherrschten jahrhundertelang in Familiendynastien den indischen Subkontinent. Ihre Märchenwelt blieb über viele Generationen unangetastet und stellte alles in den Schatten, was Herrscherfantasien je erschaffen ließen. Auch wenn sie mit dem Ende der Kolonialzeit 1947 langsam ihre Macht und einen Teil ihres Vermögens verloren, in der Vorstellung über Indien spielen sie weiter eine wichtige Rolle und sind auch heute noch präsent.
Jeder bedeutende englische Büchsenmacher (Boss, H&H, Purdey, Rigby, Westley Richards etc.) hatte Außendienstmitarbeiter, die von London aus mit dem Schiff nach Indien fuhren, dort ihre Musterwaffen bei ...