Henrik Lott ist ein deutscher Jäger, dessen jagdliche Laufbahn interessant ist. Hoch passioniert jagte er in heimischen Revieren, machte ordentlich Beute und ging seinem Hobby erfolgreich nach. Alles perfekt, so schien es. Aber seine Passion ließ nach, bis er die Jagd schließlich fast ganz aufgab. Doch dann wurde alles anders …
Text: Bernd Kamphuis
Fotos: Bernd Kamphuis, Henrik Lott, Sebastian Steinbrink
Um gleich mal zum Punkt zu kommen: Kimme und Korn lautet die sparsame Devise. Immer. Ob in den schottischen Highlands, in Afrika oder in Deutschland. Kein Zielfernrohr hat er auf seinen Gewehren, jagt ausschließlich über offene Visierung. Mit Ausnahme der Fuchsjagd, die er im Winter in seinem Niederwildrevier betreibt. Warum tut er sich das an, wo doch mittlerweile unglaublich gute Zielfernrohre die Jagd vereinfachen? Gegen den Trend erhöhten Technikeinsatzes und wider die materielle Aufrüstung, sozusagen „Back to the roots“?
Man muss ein wenig den Werdegang von Henrik Lott beleuchten, um zu verstehen, warum er, und zwar bis auf die Fuchs-Hegejagd, ausschließlich ohne Zielfernrohr jagt. Aufgewachsen auf dem Land und im seit Generationen jagdlich geprägten Umfeld in der Nähe Bielefelds, war das Thema Jagd allgegenwärtig. Schon als kleiner Junge ist er mit seinem Vater auf die Jagd gegangen, hat alleine mit dem Luftgewehr Ratten geschossen, die die Voliere unsicher machten. Als Schussgeld gab es damals übrigens zwei Mark pro Nager! Viel Geld, aber auch ohne diesen finanziellen Anreiz hätte er zur Büchse gegriffen. Denn die Passion lag quasi in den Genen, und dass er den Jagdschein machen würde, war klar. Nach bestandenem Abitur legte er mit 20 dann auch die Variante in grün nach.
So r...