Der Name Carl Hagenbeck ist vielen Naturfreunden ein Begriff. Als Tierhändler, Dressurpionier, Zirkusbetreiber und Ideengeber des modernen Tierparks steht sein Name bis heute. Zu seinem 100. Todestag stellt Jagdzeit International sein Leben und Wirken vor – denn auch Hagenbeck war in seinem Schaffen ein Jäger.
Text: Dr. Frank B. Metzner
Fotos: Dr. Frank B. Metzner, Archiv Hagenbeck
Ratlos betrachtete der Hamburger Fischhändler Hagenbeck senior im März 1848 den Beifang, den ihm die Elbfischer mitgeliefert hatten. Was sollte er nur mit diesen sechs Seehunden anfangen? Nach einiger Grübelei kam ihm die zündende Idee: Er würde sie auf dem Spielbudenplatz zur Schau stellen und dafür Geld verlangen. Die Seehund-Show wird am Ende ein riesiger Erfolg und er kann die Tiere sogar noch gut verkaufen. Dieses Geschäft bringt dem Fischhändler nicht nur ein nettes Sümmchen ein, sondern auch „den Stein ins Rollen“.
Carl Gottfried Wilhelm Heinrich Hagenbeck (* 10. Juni 1844 in Hamburg, † 14. April 1913 in Hamburg), sein Sohn, schreibt in seinem bekannten Werk „Von Tieren und Menschen“:
„Bei meinem Vater kam eine angeborene Liebe für die Tiere hinzu, dass kann ich guten Gewissens sagen. Ein Tiergeschäft, sei es groß oder klein, ist ohne Passion für die Tierwelt gar nicht machbar. Mein Vater war ein ganz ausgesprochener Tierfreund, das erhellt sich schon daraus, dass er sich stets Ziegen, eine Kuh, einen Affen, einen sprechenden Papagei, Hühner, Gänse und allerlei sonstiges Viehzeug hielt. In den großen Räumlichkeiten die zum Aufbewahren der Räucherspäne dienten, stolzierten außerdem noch ein paar Pfauen. Die Menagerie war also eigentlich schon fertig, noch ehe jemand an ein Geschäft mit Tieren dachte.
Von meinem Vater muss die Liebe zur Tierwelt sicherlich durch Vererbung auch auf mich überg...